Zero Waste und die SDGs

Die Zero Waste-Philosophie wirkt direkt in die Umsetzung vieler Nachhaltigkeitsziele (SDGs) hinein – auch in solche, an die man zunächst vielleicht nicht denkt. Wir haben hier einige Beispiele zusammengestellt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zu den hellen Kacheln (SDG 2, 5, 10 und 16) arbeiten wir noch an konkreten Projekten, Aktionen oder Beispielen.
Wenn ihr mehr über die SDGs erfahren wollt – unabhängig von Zero Waste –, hat sich unser Zero Waste Roland bereits Gedanken gemacht und Hintergrundinformationen zusammengesucht. In seinem SDG-Shop findet ihr Erklärfilme, Videos für Kinder, Bildungsmaterialien und vieles mehr. Schaut gerne vorbei und stöbert durch das Angebot!

Wir freuen uns über Anmerkungen und Ergänzungen – eure Ideen sind willkommen!

Hier ein paar erste Ausführungen über die Wirkung von Zero Waste:

Ziel 1: keine Armut
und Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen

Abgesehen davon, dass Mikroplastik mittlerweile in unserer Nahrungskette und damit in unseren Körpern angekommen ist und dort sicher nicht gesundheitsförderlich wirkt, beeinträchtigt unser Müll auch anderswo auf der Welt Gesundheit und Wohlergehen von Menschen und fördert Armut. Bei uns möchte natürlich niemand neben einer Müllverbrennungsanlage oder Müllkippe leben. Wir exportieren unseren Müll, nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn. In anderen Ländern liegt er dann auf riesigen Müllkippen und stinkt vor sich hin. Menschen, auch Kinder, verdingen sich dort ihren Lebensunterhalt mit Müll sammeln, trennen und verkaufen. Statt dass sie die Möglichkeit bekommen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, Gemüse anzubauen, eine Ausbildung zu machen und ihre Kinder zur Schule zu schicken, sind sie abhängig von unserem Wohlstandsmüll. Unser Müll verdreckt ihr Land, vergiftet ihren Boden und ihre Gewässer, verseucht ihr Grundwasser und macht sie krank. Unser unbesorgter Müllkonsum hier in Deutschland sorgt andernorts für Armut, Elend und Krankheit. Würden wir uns um unseren Müll komplett selber kümmern, würden wir merken, wie viel Müll unser Lebensstil abwirft, und dass der beste Müll der ist, der gar nicht erst entsteht. Zero Waste eben!

Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie
Einerseits steigt der Energiehunger der Menschheit ungebremst. Andererseits schmeißen wir Energie buchstäblich in die Tonne. Denn in jedem Gegenstand, den wir produzieren, steckt Energie, auch in jeder Verpackung, sie sie noch so klein und unscheinbar: Bonbonpapier, Joghurtbecher, Bierdose, Coffee-to-go-Becher, Papiertüte vom Bäcker… Das alles landet im Müll, und mit ihm die hineingesteckte Energie. Es wird also höchste Zeit, eine der größten Energiequellen überhaupt anzuzapfen: Energie sparen durch konsequente Reduzierung – noch besser – Vermeidung von Müll!
Zero Waste heißt nämlich auch: Energie sparen!

Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
In jeder Verpackung, ist sie auch noch so klein, stecken eine Menge Ressourcen, Energie und viele Transportkilometer. So werden die zur Herstellung benötigten Ressourcen dorthin transportiert, wo die Verpackungen produziert werden. Die fertigen Verpackungsprodukte werden wiederum dorthin transportiert, wo sie mit dem für sie bestimmten Inhalt gefüllt werden… Transport, Energie und Ressourcenverbrauch bedeuten immer auch jede Menge Treibhausgase, die die Klimakrise beschleunigen. Die Produktion von Verpackungen trägt also auch einen guten Anteil zur Klimakrise bei.
Zero Waste bedeutet also nicht nur weniger Müll, sondern auch ganz konkret: Klimaschutz!